Samstag, 4. Oktober 2008
Privat
Weil ich nichts über die gestrige Geburtstagsfeier schreiben darf (*wink*, danke für die Einladung, schön war's), fülle ich den freibleibenden Platz im Notizblog mit der Geschichte, wie ich Anhänger des FC St. Pauli wurde.

Früher, als Computerspiele noch Telespiele hießen, kam mein älterer Bruder in die Phase, in der er Fan eines Fussball-Vereins wurde. In der Regel sucht man sich dann ja einen Verein aus, der einigermaßen erfolgreich ist - deswegen gibt es soviele FCB-Fans - und das war damals der Hamburger Sportverein. Und weil es damals noch keinen Fussball-Manager 200x gab, mein Bruder aber genug Phantasie und noch viel mehr Zeit hatte, hat er die Bundesliga mit Pong nachgespielt: Er hat das Spiel gestartet, dann eine bestimmte Zeit alleine laufen lassen und dann den Spielstand notiert. Aus den Spielergebnissen eines Spieltags hat er die Tabellen errechnet, fein säuberlich mit der Schreibmaschine auf Din-A5-Papier abgetippt und auch den UEFA-Pokal, den Pokal der Pokalsieger und den Europapokal der Landesmeister mit selbergetippten Losen ausgelost und mit Pong ausgespielt.

Heute weiß ich das eine oder andere über Stochastik und würde daher eine gewisse Gleichverteilung in den Spielergebnissen erwarten, damals wurde der HSV mit schöner Regelmäßigkeit deutscher Meister und Europapokalsieger der Landesmeister. Kann schon sein, dass dafür das eine oder andere Spiel wiederholt werden musste oder die Pong-Regler nachjustiert. Ich fand das jedenfalls toll und wollte irgendwann mitspielen.

Dummerweise hatte ich keine Ahnung, mit welchem Verein ich in der Bundesliga vertreten sein sollte, und der HSV als erfolgreichster Verein in der Geschichte der Pong-Liga, war schon vergeben. Deshalb hat mein Bruder vorgeschlagen, ich sollte doch einfach den FC St. Pauli nehmen - das wäre ja auch irgendwie Hamburg und deshalb eine gute Wahl.

So kam es, dass der FC St. Pauli mit schöner Regelmäßigkeit Vizemeister wurde, ab und zu Pokalsieger und dann den Pokal der Pokalsieger gewonnen hat und sonst eben den UEFA-Pokal. Er war auf alle Fälle sehr, sehr erfolgreich - damals, in der Pong-Liga - und ich wurde folgerichtig Anhänger.

Ich hätte es wesentlich schlechter treffen können.

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Donnerstag, 25. September 2008
Project Mayhem
Die Vielfalt an Heißgetränken, die der beliebte Kaffeeautomat anbietet, hat in Kollegenkreisen zu Verwirrung geführt.

Während die möglichen Unterschiede zwischen "Schokolade" und "Schokomilch" innerhalb kurzer Zeit in der Kaffeepause abgehandelt werden konnten und allseits akzeptable Theorien über die wahrscheinliche Zusammensetzung schnell erstellt waren, gab es erheblichen Klärungsbedarf bezüglich der Unterscheidungsmerkmale zwischen "Milchkaffee", "Cafe au lait" und "Latte macchiato".

Offenbar hat der Automatenbetreiber davon Wind bekommen. Jedenfalls finden sich seit neuestem "Erläuterungen über die Produktzusammensetzungen" am Automaten:



Weil das Bild zugegebenermaßen grottenschlecht ist, habe ich mir die Mühe gemacht, den Inhalt hier nochmal leserlich zusammenzustellen:



Das klärt nicht wirklich (TM) alles. Da geht uns der Gesprächsstoff erst mal nicht aus. Und ich kann mir vorstellen, das Schild zu ersetzen, sofern ich irgendwo ein Druckerpapier in Metallic-Optik organisieren kann:



Zumindest die Suppe (es fehlen weiterhin bestätigte Berichte über Konsumenten) ist mir inzwischen klar: Auf dem Pulverbehälter, den ich bei der wöchentlichen Wartung erspähen konnte, steht "Tee".

Ach ja: Seit heute gibt es eine neue Kategorie, und einen alten Beitrag habe ich gleich mal einsortiert.

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Dienstag, 16. September 2008
Runner's high
Von unten sieht es gar nicht so hoch aus.



Von oben schon eher.



Aber wenn ich in der Wand bin und nur an so einem Seil hänge, dann fühlt es sich verdammt hoch an.



Und das ist ja die Hauptsache. Dass es sich anfühlt. Billiger ist Panik nicht zu haben.

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Montag, 15. September 2008
Technik
Uran besteht, wenn es aus irgendwelchen Minen in der Welt gefördert wird, aus zwei Isotopen, Uran 235 und Uran 238. Isotope eines Stoffs unterscheiden sich zwar in ihrem Kerngewicht und damit in der Anzahl der Kernbausteine (hier eben 235 oder 238), aber nicht in ihrem chemischen Verhalten.

Für die, die im Chemie-Unterricht ausgepasst haben, hier die wissenschaftliche Erklärung: Das liegt daran, dass Isotope eines Elements zwar die gleiche Anzahl von Protonen (bei Uran sind das 92. 92 ist die sogenannte Ordnungszahl des Uran - sie definiert das Element), aber unterschiedliche Anzahlen von Neutronen im Kern aufweisen. Bei Uran 238 sind es eben drei Neutronen mehr als bei Uran 235.

Für die, die Chemie abgewählt hatten oder das nicht so spannend fanden wie ich, hier die alternative Erklärung: Stellen wir uns vor, mit Uran würden wir Ueberaschungseier meinen. Von außen sehen alle gleich aus, alle kosten das gleiche, aber sie unterscheiden sich darin, welche Überraschung sich im Inneren verbirgt. In jedem siebten Ei...

Stellen wir uns also vor, wir haben Üran 238 (die Ü-Eier mit dem üblichen Gadget) und Üran 235 (die Ü-Eier mit dem Happy Hippo o.ä.), nur dass nicht jedes siebte Ei ein Üran 235 ist, sondern genau 0,8% aller Überraschungseier. Das ist nämlich die Quote, mit der Uran 235 in abgebautem natürlichen Uran vorkommt. Weil Uran 235 das Uran-Isotop ist, das von besonderem Interesse ist (wissenschaftliche Erklärung: weil es mit thermischen Neutronen spaltbar ist - alternative Erklärung: weil man es kontrolliert spalten kann, im Kernkraftwerk quantitativ, in der Atombombe zumindest dahingehend, dass man steuern kann, wann sie explodieren soll). Den technischen Vorgang, Uran zu erzeugen, das einen höheren Anteil an Uran 235 aufweist, nennt man Anreicherung.

Vergleichbar ist die Anreicherung mit der Aufgabe, aus einer Lieferung Überraschungseier solche Paletten zusammenstellen, die einen höheren Anteil an Happy Hippos aufweisen. Alleine durch Hingucken kann man das nicht erreichen. Die Überraschungseier sehen von außen alle gleich aus, und sie kosten alle das gleiche. Genausowenig kann man Uran 235 chemisch von Uran 238 abtrennen, weil das chemische Verhalten gleich ist. Das wäre verhältnismäßig einfach - genauso einfach, wie wenn die Ü-Eier mit dem Happy Hippo einen Aufkleber "Ich bin ein siebtes Ei" tragen würden.

Die Profis unter den Ü-Eier-Figuren-Sammlern erhöhen deshalb ihre Chancen, indem sie die Eier auf der Gemüsewaage wiegen. Das Gewicht der Ü-235-Eier unterscheidet sich leicht von den langweiligen Ü-238-Eiern, und mit größerer Wahrscheinlichkeit kaufen sie dann eines (oder hundert), das ein Happy Hippo enthält. Andere gehen etwas weniger zimperlich zur Sache.

Das Äquivalent zur Gemüsewaage bei Überraschungseiern ist eine Gaszentrifuge bei der Uran-Anreicherung: Dadurch, dass Uran 238 ein leicht höheres Kerngewicht aufweist, wird es in einer Zentrifuge tendenziell eher nach außen geschleudert als Uran 235 und kann damit abgetrennt werden. Das abgereicherte Uran wird wegen der hohen Dichte z.B. zur Munitionsherstellung verwendet. Die Sammler haben aber auch eher Interesse am angereicherten Uran.

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Mittwoch, 10. September 2008
Daily business
In der etwas größeren ortsansässigen Firma (TM) sind wir natürlich alle vernetzt. Wenn ich wollte, könnte ich meine Dokumente auf einem Drucker in den USA ausdrucken. Das Problem ist, das man das eventuell auch tun kann, ohne dass man es will.

Meine Top 5 der Netzwerkdrucker-Fauxpas, oder wie auch immer die Mehrzahl davon auch lauten möge:

Netzwerkdrucker-Fauxpas Platz 5:
Versehentlich den Netzwerkdrucker im Nachbar-Büro ansteuern. Weil aus dem eigenen Netzwerkdrucker nichts kommt, den Printjob nochmal starten. Und nochmal, und nochmal. Bis ein netter, aber etwas genervter Kollege aus dem Nachbar-Büro kommt und einen Stapel Papier mit dem Dokument in x-facher Ausfertigung auf den Tisch knallt.

Netzwerkdrucker-Fauxpas Platz 4:
Printjob mit dem falschen Papierformat abschicken. Weil nix aus dem Drucker kommt, nochmal abschicken. Und nochmal, und nochmal. Bis ein aufmerksamer, aber etwas genervter Kollege aus dem eigenen Büro zum Drucker geht und "Use A4 instead of US letter" am Drucker quittiert. Woraufhin der Drucker dann den US letter-formatierten Schrieb auf A4 ausdruckt, x-mal, versteht sich. Und dann den Printjob des genervten Kollegen. Und den auch nochmal, und nochmal, und nochmal...

Netzwerkdrucker-Fauxpas Platz 3:
Wie Platz 3, nur mit leerem Papierbehälter. Potentiell geeignet, die Druckerwarteschlange zum Kollabieren zu bringen.

Netzwerkdrucker-Fauxpas Platz 2:
Anstelle des A4-Laserdruckers den A0-Plotter anwählen. Idealerweise erscheint dann das Dokument in gefühlter Briefmarkengröße mit etwas größerem Rahmen, und es ist nur Papierverschwendung.

Netzwerkdrucker-Fauxpas Platz 1:
Wie Platz 2, aber mit automatischer Skalierung. Damit man den Brief auch noch mit Google Earth lesen kann.

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Sonntag, 7. September 2008
Mobilien
In den letzten Wochen hatte ich wieder mal Besucher aus der Zeitzone GMT + x, die ich gelegentlich auch mit dem neuen Auto herumkutschiert habe. Dabei habe ich jedesmal ein anderes Feature demonstiert - besonders toll finde ich ja die Sprachsteuerung des Audio-Systems.

Dabei habe ich wohl den falschen Eindruck erweckt: Ob mir denn Autos besonders wichtig wären, wurde ich gefragt. Das habe ich verneint - Möbel wären mir viel wichtiger.

Morgen kommt Lane.

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Donnerstag, 4. September 2008
Privat
Seit der Installation des neuen Virenscanners funktioniert der Junk-Filter von Thunderbird nicht mehr richtig. Das verschafft mir, nach längerer Pause, mal wieder die Gelegenheit, vielfältige Business-Opportunities durchzublättern. So wie diese hier:
Hi
Software verkaufen
Am besten nehmen und den besten Service.
-- Alle Programme von Microsoft und Apple
-- Unsere Programme übersetzt und angepasst an die Nutzer sprechen Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Schwedisch, Englisch.
Wird das Gespräch mit Ihnen bald. http://[snip].com
Ich glaube nicht, Tim.

Aber die deutsche Sprachanpassung würde mich schon interessieren.

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Montag, 1. September 2008
Coffee break
Die Pflanze mit dem Image-Problem blüht! Wer hätte das gedacht. Ich wette, das können die anderen Büropflanzen nicht.

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Samstag, 30. August 2008
Privat
Ich habe gerade versucht, auf einem etwa drei Jahre alten Rechner Windows 98 zu installieren.

Und bin daran gescheitert. Es lag nicht einmal daran, dass ich nicht irgendwo im Keller noch eine alte 3,5''-Boot-Diskette gefunden hätte. Oder die nicht mehr funktioniert hätte. Oder einer der auf der Boot-Diskette enthaltenen CD-Laufwerkstreiber nicht auch mit dem eingebauten DVD-Laufwerk zurechtgekommen wäre.

Der drei Jahre alte Rechner ist wohl einfach zu neu für das mehr als zehn Jahre alte Betriebssystem. Ich wollte meinen Eltern den Umstieg auf ein neues, ungewohntes Betriebssystem ersparen. Die sind nämlich noch älter.

Es läuft jetzt aber wohl darauf hinaus, dass ich ihnen ein XP bei Ebay ersteigere. Dabei war ich immer ganz froh, dass bei meinen Eltern Windows 98 lief. Für die ganze Malware, die so im Netz rumschwirrt, ist das nämlich auch total veraltet und uninteressant.

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Dienstag, 26. August 2008
Passion, Edge und Co.
Ein großer Vorteil der Arbeit für die etwas größere ortsansässige Firma (TM) ist es, dass mir ab und zu die Teilnahme an einem Seminar zur Förderung/ Weiterbildung angeboten wird. Heute war es mal wieder soweit.

Anruferin von HR (*wink*):
"Und zwar geht es um Profiling. Haben Sie von dem Seminar schon mal etwas gehört?"
MfG:
"Nein." (Pause) "Aber im Fernsehen sind das immer so Leute, die sich in die kranken Hirne von Serientätern reindenken und Mörder jagen. Die Sendung auf VOX hab' ich immer gerne gesehen."
Anruferin von HR (*wink*):
(kurzes Schweigen) "Es geht eigentlich eher darum, im Kreis der Mitarbeiter Talente und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und zu entwickeln."
Leider habe ich zum nächstmöglichen Seminar schon einen Termin, den ich nicht verschieben kann. Aber ich stehe jetzt auf der Liste für den übernächsten Termin.

Und bestimmt auf der für das Seminar "Wann ich einfach besser mal die Schnauze halten sollte".

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