Montag, 21. Juli 2008
Daily business
In dem anderen Spiegel-Artikel geht es diese Woche um Zuwanderung und Fachkräftemangel.

Zwei Zahlen springen ins Auge: Offenbar gibt es 70.000 mehr offene Stellen für Ingenieure als arbeitslose Ingeniere selber. Wenn man bedenkt, dass es anscheinend "nur" 23.000 arbeitslose Ingenieure gibt, umso bemerkenswerter.

Und offenbar ist das Mindesteinkommen, an das eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung geknüpft ist, 86.000 Euro hoch (und soll sogar auf nur noch 64.000 Euro gesenkt werden).

Beruhigend, wenn mir meine Staatsbürgerschaft mal entzogen werden sollte. Muss ich wenigstens nicht umziehen.

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Sonntag, 20. Juli 2008
Privat
Wurde ja auch Zeit, das ich das selber mal ausprobiere...

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Freitag, 18. Juli 2008
Frequent business traveller
Das Meeting war dann doch etwas früher beendet, und deshalb konnte ich etwas vor der Zeit zum Flughafen fahren.



Bis zum Boarding kann ich mir also noch ein bisschen die Zeit vertreiben.



Ich könnte z.B. Tulpen kaufen - gut, etwas vorhersehbar - oder gleich Tulpenzwiebeln. Schenke einer Frau Tulpen, und sie hat einen Tag Blumen. Schenke ihr Tulpenzwiebeln, und... ne, doch besser nicht.



Oder es mir anders überlegen und noch einen Tag länger bleiben. Die Hotels kann man direkt am Flughafen buchen.



Zu Essen gibt es globalisiertes Fast-Food...



...oder Hamburger aus dem Münzautomaten.



Man könnte natürlich auch auf einen Abstecher nach Amsterdam fahren. Aber was sollte man da schon tun?



Ne, Hauptsache nach Hause.

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Montag, 14. Juli 2008
Frequent business traveller
Weil ich heute mit der falschen Fluglinie fliege, gibt es keine Gratis-Würstchen zum Abendessen. Das ist ja auch nicht weiter schlimm.

Aber mit den obszönen Preisen, die man am Flughafen für ein belegtes Brötchen bezahlen soll, kann ich mich einfach nicht anfreunden. Auch wenn sich vieles relativiert, wenn man genauer darüber nachdenkt.

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Sonntag, 13. Juli 2008
Privat
Jeden Sonntag bekommen wir Brötchen nach Hause geliefert. Es gibt einen Lieferservice - die Brötchen kosten genausoviel wie beim Bäcker, und für die Lieferung werden 70 Cent berechnet. Ein gutes Angebot, und eine Dienstleistung, die ich gerne bezahle, einmal die Woche. Ich bin Fan von Dienstleistungen - zumal ich damit ja auch selber meine Brötchen verdiene.

Auf der Tüte, in der die Brötchen geliefert werden, ist mit Edding-Stift eine laufende Nummer geschrieben. Ich nehme an, das dient dazu, die Tagestouren zu organisieren und die Brötchen auszuliefern. Natürlich weiß ich nicht, wieviele Leute nach uns am Sonntag noch Brötchen geliefert bekommen - vor uns waren es die letzten Wochen immer 16, und auf der Tüte stand die 17.

Heute war es die Nummer 23. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Oder sie haben die Touren reorganisiert.

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Freitag, 11. Juli 2008
Technik
Heute früh habe ich eine Radioreportage über alternative Energien in den USA gehört. Es ging um Solarfarmen in Texas, in denen mittels Spiegeln Wasser erhitzt und dann zur Energieerzeugung verwendet wird. Einer der Manager hat wohl während einer Pressekonferenz eine Isolierkanne Kaffee hochgehalten und gesagt, in der Kanne steckt genausoviel Energie wie in der Laptop-Batterie da.

Nun gut, das mag stimmen, kommt auf die Speicherkapazität des Akkus an und auf die Temperatur des Kaffees. Jedenfalls ist es sehr anschaulich - genau das richtige für eine Pressepräsentation. Trotzdem ist es nur die halbe Wahrheit.

Denn mit dem Laptop-Akku (und einem kleinen Tauchsieder) kann man eine Kanne Kaffee erhitzen, aber es gibt keine technische Vorrichtung, mit der man 70° warmen Kaffee verwenden kann, um einen Laptop-Akku zu laden.

Die im Akku gespeicherte elektrische Energie ist hochwertiger als die, die im Kaffee steckt. Warum das so ist, beschreibt der 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik war in den Vorlesungen zur Kraftwerkstechnik nicht sonderlich, naja, beliebt. Dabei ist der technische Sachverhalt, den er beschreibt, eigentlich recht einfach.

Je nach Interpretation besagt er beispielsweise, dass man ein neues Kartenspiel zwar durch Mischen in Unordnung bringen kann, aber beliebig lange mischen muss, um alle Karten in die ursprüngliche Reihenfolge zu bringen.
"All the king's horses..."

In einer anderen Interpretation macht der 2. Hauptsatz der Thermodynamik eine Aussage über die Qualität von Energie und teilt sie auf in Exergie und Anergie. Nur die Exergie kann in andere Energievormen überführt werden. Dieser Exergie-Anteil ist im Laptop-Akku hoch, in der Kaffeekanne gering.

Grundsätzlich kann elektrische Energie sehr gut und mit verhältnismäßig wenig Verlusten in andere Energieformen umgewandelt werden - mit einem E-Herd in Wärme, mit einer Leuchtstoffröhre in Licht, mit einem Elektromotor in Bewegung. Wärmeenergie bei verhältnismäßig geringen Temperaturen (also alles, was man in Thermoskannen unterbringen kann, ohne dass sie platzt), kann dagegen eher schlecht in andere Energieformen wandeln.

Das ist auch der Grund, wieso in der Regel Stromleitungen zu unseren Wohnungen führen und keine Fern-Kaffee-Leitungen. Wobei, der Gedanke hätte was für sich. Segafredo wäre sofort groß im Geschäft.

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Mittwoch, 9. Juli 2008
Technik
Auf dem Gelände des französischen Atomkraftwerks Tricastin ist in der Nacht von vorgestern auf gestern radioaktive Flüssigkeit ausgetreten und in die Umgebung gelangt. Die französische Atomsicherheitsbehörde ASN spricht von 30 m³. Das entspricht etwa 100 vollen Badewannen.

Je nach veröffentlichendem Presseorgan kann man seit gestern entweder 30 m³ lesen, oder 30.000 Liter, je nachdem, ob die ausgetretende Menge möglichst groß oder möglichst unbedeutend erscheinen soll.

An der Tatsache, dass ein Fehler bei der Dekontamination von leicht radioaktiven Flüssigkeiten auf dem Gelände des Kraftwerks zu einem Überlaufen des dafür vorgesehenen Behälters geführt hat, ändert das nichts. Auch nicht daran, dass das Auffangbecken, das genau für so einen Störfall errichtet wurde, zu dem Zeitpunkt wegen Bauarbeiten undicht war und die Flüssigkeit deshalb in die Kanalisation und zwei Flüsse gelangen konnte.

Sicherheitssysteme in Kernkraftwerken sind immer hochgradig redundant. Das soll verhindern, dass das Versagen eines Systems, aus welchem Grund auch immer, zu einem Versagen des Gesamtsystems führt. Dass die Dekontamination der Flüssigkeiten fortgesetzt wurde, obwohl das Rückhaltebecken wegen Bauarbeiten undicht war, zeigt, was Schlamperei und Gedankenlosigkeit und vor allem Murphy trotz aller Redundanz anrichten können.

Zweifellos wird der Unfall dazu führen, dass Sicherheitsregeln verschärft und Abläufe restriktiver gehandhabt werden. Jeder Unfall trägt dazu bei, zukünftige Unfälle zu vermeiden. Jeder Unfall sollte aber auch dazu beitragen, sich bewußt zu machen, dass es absolute Sicherheit nicht geben kann - nur Nachlässigkeit ist immer vorhanden. Das, und nicht, ob man 30 m³ oder 30.000 Liter schreibt, sollten die Entscheidung beeinflussen, ob das Risiko politisch verantwortet werden kann.

Aber morgen ist dann wieder irgendein Känguru aus einem Zoo ausgebrochen. Oder der Ölpreis nochmal um 5 Dollar gestiegen. Oder die Bayern haben den Klinsmann rausgeworfen und Matthäus eingestellt.

Na, Hauptsache, er kommt nicht zum Club. Wo war ich?

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Montag, 7. Juli 2008
Passion, Edge und Co.
Am Wochenende habe ich unsere Gruppe von High Potentials auf einem Treffen mit anderen High-Potential-Gruppen mitvertreten. Das Feuerwerk, das zur Einweihung der neuen US-Botschaft veranstaltet wurde, konnten wir von der Location, wo am Abend der Ice-Breaker-Event stattfand, auch gut beobachten.

Überhaupt war die Location nicht übel, und das Catering auch nicht. Heute habe ich die Fotos gesichtet, die während der Meetings und beim Networken gemacht wurden. Entweder sitze ich relaxt im Stuhl und höre aufmerksam zu, oder ich trage selber vor. Und abends habe ich zwar ab und zu einen Drink in der Hand, aber scheine mich angeregt und vollkommen beherrscht mit anderen Leuten zu unterhalten.

Super! Kein einziges Foto dabei, wegen dem ich nicht CEO werden könnte. Muss man ja drauf achten.

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Donnerstag, 3. Juli 2008
Project Mayhem
Heute war ich mal wieder an "meinem" Lehrstuhl. Also an dem, wo ich wissenschaftlicher Assistent war und promoviert habe; nicht, dass ich da Prof. gewesen wäre. Ein ehemaliger Kollege hat nun auch mit etwas längerer Verzögerung seine Dissertation verteidigt, und natürlich hat er währnd seines Vortrags moralische Unterstützung bekommen.

Viel hat sich nicht verändert, ein paar neue Gesichter, viele bekannte, ein paar alte, und an den Wänden im Gang hängen immer noch die gleichen Bilder wie damals: Fotos und Schemazeichnungen von elektrotechnischen Anlagen und Kraftwerken, und Übersichtskarten des UCTE-Netzes.

Eines der Bilder zeigt das Kraftwerk Franken II. Als das stillgelegt wurde, hatte ich mal abends aus einer Laune heraus mit schwarzem Isolierband (was eben so rumliegt in der Laborumgebung) unten rechts einen Trauerflor eingeklebt. Der klebt heute immer noch da. Als wir im Gang warteten, bis der Kollege sein Rigorosum beendet hat, um ihm anschließend zu gratulieren, wurde spekuliert, wer für die Verzierung verantwortlich war.

Ich habe mich bekannt. Und gewundert - ich meine, ich habe viereinhalb Jahre mit den Leuten zusammengearbeitet! Da sollten sie es doch eigentlich besser wissen.

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Dienstag, 1. Juli 2008
Runner's high
Gut, Klettern ist vielleicht eine blöde Wahl, wenn man Höhenangst hat (ab der dritten Leitersprosse geht's los...).



Aber man muss sich seinen Ängsten ja stellen. Ne, muss man nicht. Aber beim Klettern macht es mir Spaß.

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