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Samstag, 12. April 2008
wolfgang.gawlik, 18:31h
Meine allererste Dienstreise in meiner Funktion als Berater für Systemdynamik bei der etwas größeren ortsansässigen Firma (TM) ging nach Turin.
Turin mag eine schöne Stadt sein. Vielleicht ist Turin auch ganz schrecklich. Ich weiß es nicht. Von Turin habe ich nur den Flughafen, die Stadtautobahn, das Holiday Inn und die Baustelle des Kraftwerks gesehen, wo ich auf einer Sitzung bei Fragen zur Systemdynamik beraten sollte.
Ich war schon am Abend des Vortags angereist und bin dann am Morgen mit dem Taxi zum Kraftwerk gefahren. Der Pförtner hat mein Englisch nicht wirklich verstanden, was nicht an meinem Englisch lag, und mein Italienisch auch nicht, was dafür ganz sicher an meinem Italienisch lag. Aber mit einer Visitenkarte mit dem aufgedruckten "Etwas größere ortsansässige Firma" (TM) und der Email-Einladung zur Besprechung habe ich es immerhin zum Büro des italienischen Projektleiters geschafft; mit dem konnte ich mich dann auch ganz gut verständigen. Der deutsche Projektleiter, der die Besprechung beim Kunden organisiert hatte, war noch nicht angekommen, und deshalb hat mich der italienische Projektleiter erst mal gebeten, im Meeting-Room Platz zu nehmen.
Ich habe mich ans Kopfende des Tisch-Ovals gesetzt und gewartet. Ein bisschen in den Unterlagen, die ich mitgenommen hatte, gelesen, und gewartet. Mir ein Glas Wasser eingeschenkt und weitergewartet. Nach gut einer halben Stunde kam eine Gruppe von italienischen Ingenieuren.
Jetzt gehts los, denke ich. Ich stelle mich vor und verteile meine Visitenkarten, sammle ein paar Visitenkarten ein und versuche mir zu merken, wer wer ist. Die italienischen Ingenieure setzen sich alle an die eine lange Seite des Ovals, packen ihre Unterlagen auf den Tisch und bauen mit ihren Laptops eine Verteidigungsstellung auf, hinter der sie sich angeregt unterhalten.
Fünf Minuten später kommt eine zweite Gruppe von Ingenieuren. Ich stelle mich vor, verteile meine Visitenkarten (Lessons learned: Mehr Visitenkarten einpacken) und sammle ein paar Visitenkarten von der Gruppe ein. Die Ingenieure setzen sich alle an die andere lange Seite des Ovals und bauen ihre eigene Verteidigungsstellung auf, hinter der sie sich angeregt unterhalten. Wo bleibt denn nur der Projektleiter?
Mein Italienisch ist schlecht. Ich hatte zwei Jahre Wahlfach in der neunten und zehnten Klasse, und ich glaube, ich kann die meisten Sachen auf der Speisekarte in der Pizzeria richtig aussprechen. Für eine technische Besprechung langt es aber sicher nicht, bei weitem. Deshalb bin ich etwas beunruhigt, als die beiden Gruppen anfangen, sich untereinander auf Italienisch zu unterhalten. Ich kann der Unterhaltung nicht wirklich folgen, aber das, was ich verstehe, macht mir unmissverständlich klar, dass es um ein Thema geht, von dem ich absolut keine Ahnung habe. Und um irgendwelche Terminpläne.
Super! Da lassen die einen hochbezahlten Berater für Systemdynamik aus Deutschland einfliegen, und der muss dann, wenn die erste Frage an ihn gestellt wird, sagen, dass er die Frage leider nicht beantworten kann, weil er überhaupt keine Ahnung von dem Thema hat. Wo bleibt der Projektleiter? Erst mal noch ein Wasser trinken. Gelassenheit und Kompetenz ausstrahlen.
Die Diskussion wird hitziger. Offenbar gibt es ein Problem mit den Terminplänen. Ich sitze am Kopfende und höre und schaue zu, wie die Diskussion zwischen den Laptop-Burgen hin- und hergeht. Ich hätte auch gerne einen Laptop dabeigehabt, hinter dem ich in Deckung gehen kann. Ich blättere, Gelassenheit und Kompetenz ausstrahlend, in meinen Unterlagen und warte auf die erste an mich gerichtete Frage, auf den Moment der Wahrheit, wo es dann richtig peinlich wird.
Da kommt der Projektleiter rein. Und sagt sorry, er stand im Stau, aber jetzt ist er da, und jetzt können wir ja in unsere Besprechung gehen.
Gar nicht schön: In fremden Besprechungen geparkt werden. Ich spreche aus Erfahrung.
Turin mag eine schöne Stadt sein. Vielleicht ist Turin auch ganz schrecklich. Ich weiß es nicht. Von Turin habe ich nur den Flughafen, die Stadtautobahn, das Holiday Inn und die Baustelle des Kraftwerks gesehen, wo ich auf einer Sitzung bei Fragen zur Systemdynamik beraten sollte.
Ich war schon am Abend des Vortags angereist und bin dann am Morgen mit dem Taxi zum Kraftwerk gefahren. Der Pförtner hat mein Englisch nicht wirklich verstanden, was nicht an meinem Englisch lag, und mein Italienisch auch nicht, was dafür ganz sicher an meinem Italienisch lag. Aber mit einer Visitenkarte mit dem aufgedruckten "Etwas größere ortsansässige Firma" (TM) und der Email-Einladung zur Besprechung habe ich es immerhin zum Büro des italienischen Projektleiters geschafft; mit dem konnte ich mich dann auch ganz gut verständigen. Der deutsche Projektleiter, der die Besprechung beim Kunden organisiert hatte, war noch nicht angekommen, und deshalb hat mich der italienische Projektleiter erst mal gebeten, im Meeting-Room Platz zu nehmen.
Ich habe mich ans Kopfende des Tisch-Ovals gesetzt und gewartet. Ein bisschen in den Unterlagen, die ich mitgenommen hatte, gelesen, und gewartet. Mir ein Glas Wasser eingeschenkt und weitergewartet. Nach gut einer halben Stunde kam eine Gruppe von italienischen Ingenieuren.
Jetzt gehts los, denke ich. Ich stelle mich vor und verteile meine Visitenkarten, sammle ein paar Visitenkarten ein und versuche mir zu merken, wer wer ist. Die italienischen Ingenieure setzen sich alle an die eine lange Seite des Ovals, packen ihre Unterlagen auf den Tisch und bauen mit ihren Laptops eine Verteidigungsstellung auf, hinter der sie sich angeregt unterhalten.
Fünf Minuten später kommt eine zweite Gruppe von Ingenieuren. Ich stelle mich vor, verteile meine Visitenkarten (Lessons learned: Mehr Visitenkarten einpacken) und sammle ein paar Visitenkarten von der Gruppe ein. Die Ingenieure setzen sich alle an die andere lange Seite des Ovals und bauen ihre eigene Verteidigungsstellung auf, hinter der sie sich angeregt unterhalten. Wo bleibt denn nur der Projektleiter?
Mein Italienisch ist schlecht. Ich hatte zwei Jahre Wahlfach in der neunten und zehnten Klasse, und ich glaube, ich kann die meisten Sachen auf der Speisekarte in der Pizzeria richtig aussprechen. Für eine technische Besprechung langt es aber sicher nicht, bei weitem. Deshalb bin ich etwas beunruhigt, als die beiden Gruppen anfangen, sich untereinander auf Italienisch zu unterhalten. Ich kann der Unterhaltung nicht wirklich folgen, aber das, was ich verstehe, macht mir unmissverständlich klar, dass es um ein Thema geht, von dem ich absolut keine Ahnung habe. Und um irgendwelche Terminpläne.
Super! Da lassen die einen hochbezahlten Berater für Systemdynamik aus Deutschland einfliegen, und der muss dann, wenn die erste Frage an ihn gestellt wird, sagen, dass er die Frage leider nicht beantworten kann, weil er überhaupt keine Ahnung von dem Thema hat. Wo bleibt der Projektleiter? Erst mal noch ein Wasser trinken. Gelassenheit und Kompetenz ausstrahlen.
Die Diskussion wird hitziger. Offenbar gibt es ein Problem mit den Terminplänen. Ich sitze am Kopfende und höre und schaue zu, wie die Diskussion zwischen den Laptop-Burgen hin- und hergeht. Ich hätte auch gerne einen Laptop dabeigehabt, hinter dem ich in Deckung gehen kann. Ich blättere, Gelassenheit und Kompetenz ausstrahlend, in meinen Unterlagen und warte auf die erste an mich gerichtete Frage, auf den Moment der Wahrheit, wo es dann richtig peinlich wird.
Da kommt der Projektleiter rein. Und sagt sorry, er stand im Stau, aber jetzt ist er da, und jetzt können wir ja in unsere Besprechung gehen.
Gar nicht schön: In fremden Besprechungen geparkt werden. Ich spreche aus Erfahrung.
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Privat
wolfgang.gawlik, 17:39h
Danke für die Postkarte :)
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