Mittwoch, 9. April 2008
Technik
Alle Stromanbieter müssen genau die Energie zur Verfügung stellen, um den Strombedarf ihrer Kunden decken zu können. Dazu schließen sie, solange der Strombedarf einigermaßen planbar ist, langfristige Lieferverträge mit den Stromerzeugern ab.

Weil Planung und Realität aber nicht immer übereinstimmen, muss manchmal auch kurzfristig Energie beschafft werden. Technisch funktioniert das über die Frequenzregelung, kaufmännisch über die European Energy Exchange. Dort wird Strom gehandelt, als wären es Schweinehälften. Glaube ich, ich habe nämlich keine Ahnung, wie Schweinehälften gehandelt werden.

Je kurzfristiger der Liefervertrag ist, umso höher ist üblicherweise der Preis. Der Preis ist außerdem umso höher, je knapper die Ware Strom, d.h. je größer der Strombedarf zu dem Zeitpunkt gerade ist.

Wenn man sich den Preisverlauf über ein Quartal anguckt, dann ist nicht zu übersehen, dass der Strom am Wochenende tendenziell billiger ist, weil dann zwar vielleicht der Kühlschrank öfter auf- und zugeht, aber in den Büros und Fabriken weniger Licht brennt. Tagsüber ist der Spotpreis höher als nachts, weil es dann dunkler ist als draußen.

Und ab und zu hat sich mal jemand wirklich richtig verplant, oder McDonands hat besonders viele McRibs gefertigt und den Schweinehälften-Preis hochgetrieben, oder irgendwo ist der Trafo eines Kernkraftwerkes abgebrannt.

Weiß jemand, ob am 27.07.2006 irgendwas besonderes war?

... link (0 Kommentare)   ... comment