Freitag, 21. März 2008
Coffee break
In der etwas größeren ortsansässigen Firma (TM) muss ich, wie die allermeisten meiner Kollegen auch, Stunden schreiben. So literarisch wertvoll sich das auch anhört, bedeutet es jedoch letztenendes, dass ich für meine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit nachweisen muss, irgendeinen Geldgeber oder eine sinnvolle Tätigkeit angeben zu können, dem/der diese Arbeitszeit in Rechnung gestellt werden kann.

Insofern sind Meetings, Besprechungen oder sonstige Social Events, die man sich in Stabsabteilungen ohne Notwendigkeit der Stundenschreibung ausgedacht hat, um sich die Zeit bis zum Feierabend zu vertreiben, für mich eher a pain in the ass. Mit anderen Worten: Besprechungen sind in der Regel für'n Arsch.

Soweit zur Vorbemerkung. Aus gegebenem Anlass habe ich mich gestern mit einer Kollegin über Missgeschicke beim Email-Versand unterhalten. Ich schätze ja die Vorschlag-Funktion der Emailprogramme (wenn man ein, zwei Buchstaben in der Adresszeile getippt hat, kann man aus einer Reihe von bereits genutzten Emailadressen auswählen) als äußerst riskant ein. Schon mehr als einmal habe ich nachgeguckt, ob ich eine Email wirklich an den richtigen Empfänger geschickt habe. Was da alles disclosed werden kann...

Jedenfalls (TM) wusste die Kollegin den lustigen Schwank zu erzählen, wie sie einmal von einer Freundin eine interne Firmenmail weitergeleitet bekommen hatte, in deren Anhang sich die ursprüngliche Email des Firmenchefs befand. Die hat sie sich natürlich erst mal angeguckt, um zu sehen, um was es geht, aber dann aus Versehen, im Ton von Freundin zu Freundin, auch auf die ursprüngliche Email des Firmenchefs geantwortet.

Der Firmenchef war offenbar gerade in keinem Meeting und hat etwa 30 Sekunden später angerufen. Schon sehr lustig, auch wenn man wohl besser hätte dabeigewesen sein müssen.

Ich habe mit der Geschichte von meinem PocketPC mit Touchscreen gekontert. Kurz, nachdem ich den bekommen hatte, wusste ich noch nicht, dass es eventuell sinnvoll ist, eine automatische Tastatursperre einzurichten, und außerdem hatte ich die dumme Angewohnheit, ihn in meiner hinteren Hosentasche aufzubewahren.

Ab und zu habe ich mich also einfach auf ihn drauf gesetzt. Und dabei, ohne wirklich willentlich Einfluss darauf zu nehmen, Emails verfasst und Besprechungen geplant. Das habe ich natürlich erst gemerkt, als ich den PocketPC dann wieder aus der Arschtasche herausgeholt und an die Docking-Station angeschlossen hatte. Da hat sich das Ding dann munter synchronisiert und Emails und Besprechungseinladungen verschickt.

Eigentlich (TM) waren einige der Besprechungskompositionen echt innovativ und interessant. Aber letztenendes waren die anberaumten (und dann mit hochrotem Kopf schleunigst abgesagten) Besprechungen nicht nur für'n Arsch, sondern auch vom Arsch.

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