Sonntag, 8. Juni 2008
Frage: Ein Mathematik-Professor kommt zu früh zur Vorlesung. Er sieht, dass der Hörsaal noch leer ist und geht deshalb nochmal raus, um auf die Studenten zu warten. Er beobachtet, dass drei Studenten den Hörsaal betreten. Kurz darauf verlassen fünf Studenten den Hörsaal. Was denkt der Mathe-Prof?

Antwort: "Wenn jetzt noch zwei Studenten reingehen, ist der Hörsaal wieder leer."

Dass das, was reingeht, auch wieder rauskommen muss, macht man sich beim Differentialschutz elektrischer Betriebsmittel zunutze. Weil die Verluste in der Regel klein sind und nur wenig Energie zum "Laden" der Betriebsmittel verbraucht wird, kann man Transformatoren, Sammelschienen oder Leitungen mit Differentialschutz ausstatten. Das, was an dem einen Ende der Leitung eingespeist wird, muss am anderen Ende auch wieder herauskommen. Weichen die beiden Werte stark voneinander ab, dann liegt ein Fehler auf dem zu schützenden Bereich vor. Der Fehler kann jetzt selektiv geklärt werden, indem die Leitung an beiden Enden abgeschaltet wird - der Rest des Systems kann dann weiterbetrieben werden.

Vorteile des Differentialschutzes sind, dass er schnell und selektiv Fehler orten und klären kann - der Schutzbereich ist ganz klar begrenzt durch die Schnittstellen, über die man die Bilanz bildet.

Im Haushalt gibt es eine abgespeckte Variante des Differentialschutzes: Den Fehlerstromschutzschalter.



Das Prinzip funktioniert ähnlich. Der elektrische Strom, der im Haushalt verbraucht wird, soll ausschließlich über die dafür vorgesehenen Stromleitungen fließen - ins Haus und wieder aus dem Haus heraus. Wenn die Bilanz nicht stimmt, z.B. weil ein Teil des Stroms über den Fön, das Badewasser, die Badewanne und das Wasserleitungsnetz fließt, dann löst der Fehlerstromschutzschalter aus. Der Auslösewert ist mit 30 mA groß genug, um Fehlauslösungen zu vermeiden, und klein genug, damit im Fehlerfall die Gefahr von Kammerflimmern (wenn man gerade in der Badewanne liegen sollte) ausreichend klein ist.

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