Samstag, 12. April 2008
Daily business
wolfgang.gawlik, 00:17h
Im September war ich ja zum Assessment-Center. Keine schöne Erfahrung. Aufschlussreich, aber nicht schön. Bringt mich vielleicht weiter, aber nicht schön.
Jedenfalls wurden wir damals in mehr oder weniger typischen bzw. für die Weiterentwicklung aufschlußreichen Situationen beobachtet und beurteilt. Dass die Situationen künstlich herbeigeführt worden sind, spielt irgendwann einfach keine Rolle mehr. Man steht echt unter Druck.
Was ich von dem Assessment-Center mitgenommen habe, ist das Erlebnis, auf dem selben Laufband wie der frühere CEO der etwas größeren ortsansässigen Firma gelaufen zu sein, und die Bekanntschaft mit ein paar Leuten, mit denen ich mich auch so nebenbei wirklich gerne öfter mal auf ein Bier treffen würde.
Und das Gefühl, beobachtet zu werden. Heute war ich mit 50 anderen Leuten zu einer zweigeteilten Schulung; der erste Teil war recht relevant für das, was ich gerade so tue, der zweite Teil war vollkommen unverständlich. Also wirklich unverständlich. Eventuell gab es Leute, für deren Tätigkeit der Unterschied zwischen Präferenz-Ursprung und präferentiellem Ursprung relevant ist, aber ich hatte im zweiten Teil den Eindruck, dass einfach jemand über irgendetwas referiert, was vollkommen absurd ist. Und dass hinter dem Spiegel die Truppe von HR sitzt und darauf wartet, bis ich aufspringe und "Technischer Support!" schreie.
Was ich nicht getan habe.
Aber ich glaube, ich habe eine Postassessment Belastungsstörung. Sollte mal wieder ein Bier trinken gehen mit den anderen High Potentials.
Jedenfalls wurden wir damals in mehr oder weniger typischen bzw. für die Weiterentwicklung aufschlußreichen Situationen beobachtet und beurteilt. Dass die Situationen künstlich herbeigeführt worden sind, spielt irgendwann einfach keine Rolle mehr. Man steht echt unter Druck.
Was ich von dem Assessment-Center mitgenommen habe, ist das Erlebnis, auf dem selben Laufband wie der frühere CEO der etwas größeren ortsansässigen Firma gelaufen zu sein, und die Bekanntschaft mit ein paar Leuten, mit denen ich mich auch so nebenbei wirklich gerne öfter mal auf ein Bier treffen würde.
Und das Gefühl, beobachtet zu werden. Heute war ich mit 50 anderen Leuten zu einer zweigeteilten Schulung; der erste Teil war recht relevant für das, was ich gerade so tue, der zweite Teil war vollkommen unverständlich. Also wirklich unverständlich. Eventuell gab es Leute, für deren Tätigkeit der Unterschied zwischen Präferenz-Ursprung und präferentiellem Ursprung relevant ist, aber ich hatte im zweiten Teil den Eindruck, dass einfach jemand über irgendetwas referiert, was vollkommen absurd ist. Und dass hinter dem Spiegel die Truppe von HR sitzt und darauf wartet, bis ich aufspringe und "Technischer Support!" schreie.
Was ich nicht getan habe.
Aber ich glaube, ich habe eine Postassessment Belastungsstörung. Sollte mal wieder ein Bier trinken gehen mit den anderen High Potentials.
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Donnerstag, 3. April 2008
Daily business
wolfgang.gawlik, 00:41h
Seit Oktober bin ich in der etwas größeren ortsansässigen Firma (TM) Qualitätsbeauftragter, wenn auch nur in Teilzeit.
Das bedeutet, dass ich weiterhin die Raten für die Eigentumswohnung als Berater für Systemdynamik verdiene, aber seit Oktober auch einen Teil meiner Stunden auf die Qualitätskontierung schreibe (und natürlich auch in der Funktion aufwenden muss, eh klar).
Das bedeutet auch, dass ich eine Tätigkeit wahrnehme, die tendenziell dazu geeignet ist, dass einem die Leute wieder das "Sie" anbieten.
Bisher steht es allerdings durch den erweiterten Personenkreis, mit dem ich es in der Funktion enger zu tun habe, 0:6 für das "Du". Entweder muss ich also das Paradigma aufgeben, oder nochmal zur Q-Schulung.
Das bedeutet, dass ich weiterhin die Raten für die Eigentumswohnung als Berater für Systemdynamik verdiene, aber seit Oktober auch einen Teil meiner Stunden auf die Qualitätskontierung schreibe (und natürlich auch in der Funktion aufwenden muss, eh klar).
Das bedeutet auch, dass ich eine Tätigkeit wahrnehme, die tendenziell dazu geeignet ist, dass einem die Leute wieder das "Sie" anbieten.
Bisher steht es allerdings durch den erweiterten Personenkreis, mit dem ich es in der Funktion enger zu tun habe, 0:6 für das "Du". Entweder muss ich also das Paradigma aufgeben, oder nochmal zur Q-Schulung.
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Donnerstag, 27. März 2008
Daily business
wolfgang.gawlik, 22:42h
Bei der etwas größeren ortsansässigen Firma (TM) arbeite ich im Großraumbüro. Nun gut, keine Boxen, aber ich sitze eben mit ein paar Kollegen im gleichen Büro.
Das ist insofern gut, als dass man jemanden angrinsen kann, wenn dem Werkstudenten der Kopf auf die Tastatur fällt, und zurückangegrinst wird. Das ist insofern schlecht, als dass man sich gegebenenfalls schwer konzentrieren kann, weil der Kollege hinter einem mit Abu Dhabi telefoniert und dabei schreit, als gäbe es keine Telefonleitung, oder sich mit dem Kollegen vor einem unterhält, während daneben der PC vom Werkstudenten piept, weil der Tastaturpuffer vollgelaufen ist. Das ist insofern gut, als dass man eine Menge mitbekommt von den Projekten, die die Kollegen bearbeiten und dann gegebenenfalls einige Fragen beantworten kann, wenn die Kollegen gerade nicht da sind und jemand für sie anruft. Und das ist insofern schlecht, als dass gelegentlich jemand für die Kollegen anruft, während sie gerade nicht da sind, und man selber die Anrufe annimmt.
Das ist ja prinzipiell keine große Sache. Niemand ist immer erreichbar, und oft ist den Leuten ja schon geholfen, wenn man ihnen sagen kann, wann der Kollege wieder am Platz ist oder dass man ihnen eine Notiz hinlegt und sie zurückrufen. Manchmal ist die Frage auch so allgemein, dass man sie selber beantworten kann.
Wirklich unangenehm sind die Anrufe für Kollegen, die ab 18:00 Uhr reinkommen. Dann ist eigentlich von vornherein klar, dass es irgendwo brennt und das jemand in der Leitung ist, der sein Problem dann zu meinem Problem machen will, wenn der Kollege nicht da ist, zu dessen Problem er es auch gerne machen würde. Gut, ich bin Ingenieur, und mein Berufsverständis ist, dass ich Probleme löse, und ich habe als Berater für Systemdynamik auch den Dienstleistungsgedanken so verinnerlicht, dass ich versuche, den Leuten dabei zu helfen, eine Lösung für ihr Problem zu finden, aber hey, manchmal möchte ich statt "I'll see what I can do for you" einfach "Sorry, aber glauben Sie wirklich, ich sitze abends um sieben im Büro, weil ich auf Ihren Anruf warte? Hier brannte es schon, bevor Sie angerufen haben, und wenn ich damit fertig bin, mein Gewissen soweit zu beruhigen, dass ich nach Hause gehen kann, dann werde ich genau das tun" sagen.
Aber manchmal, tatsächlich, schreibt dann auch einer nach ein paar Tagen eine Email und bedankt sich für die kurzfristige Hilfe. Ich finde, dann hat sich "I'll see what I can do for you" gelohnt. Frage an HR: Ist das schon Passion?
Das ist insofern gut, als dass man jemanden angrinsen kann, wenn dem Werkstudenten der Kopf auf die Tastatur fällt, und zurückangegrinst wird. Das ist insofern schlecht, als dass man sich gegebenenfalls schwer konzentrieren kann, weil der Kollege hinter einem mit Abu Dhabi telefoniert und dabei schreit, als gäbe es keine Telefonleitung, oder sich mit dem Kollegen vor einem unterhält, während daneben der PC vom Werkstudenten piept, weil der Tastaturpuffer vollgelaufen ist. Das ist insofern gut, als dass man eine Menge mitbekommt von den Projekten, die die Kollegen bearbeiten und dann gegebenenfalls einige Fragen beantworten kann, wenn die Kollegen gerade nicht da sind und jemand für sie anruft. Und das ist insofern schlecht, als dass gelegentlich jemand für die Kollegen anruft, während sie gerade nicht da sind, und man selber die Anrufe annimmt.
Das ist ja prinzipiell keine große Sache. Niemand ist immer erreichbar, und oft ist den Leuten ja schon geholfen, wenn man ihnen sagen kann, wann der Kollege wieder am Platz ist oder dass man ihnen eine Notiz hinlegt und sie zurückrufen. Manchmal ist die Frage auch so allgemein, dass man sie selber beantworten kann.
Wirklich unangenehm sind die Anrufe für Kollegen, die ab 18:00 Uhr reinkommen. Dann ist eigentlich von vornherein klar, dass es irgendwo brennt und das jemand in der Leitung ist, der sein Problem dann zu meinem Problem machen will, wenn der Kollege nicht da ist, zu dessen Problem er es auch gerne machen würde. Gut, ich bin Ingenieur, und mein Berufsverständis ist, dass ich Probleme löse, und ich habe als Berater für Systemdynamik auch den Dienstleistungsgedanken so verinnerlicht, dass ich versuche, den Leuten dabei zu helfen, eine Lösung für ihr Problem zu finden, aber hey, manchmal möchte ich statt "I'll see what I can do for you" einfach "Sorry, aber glauben Sie wirklich, ich sitze abends um sieben im Büro, weil ich auf Ihren Anruf warte? Hier brannte es schon, bevor Sie angerufen haben, und wenn ich damit fertig bin, mein Gewissen soweit zu beruhigen, dass ich nach Hause gehen kann, dann werde ich genau das tun" sagen.
Aber manchmal, tatsächlich, schreibt dann auch einer nach ein paar Tagen eine Email und bedankt sich für die kurzfristige Hilfe. Ich finde, dann hat sich "I'll see what I can do for you" gelohnt. Frage an HR: Ist das schon Passion?
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