Mittwoch, 19. November 2008
Frequent business traveller
Auf einer meiner letzten Dienstreisen Anfang des Jahres wurde ich von einem Kollegen mit typisch deutschem Namen begleitet. Beim Einchecken ins Hotel am frühen Morgen mussten wir feststellen, dass das Zimmer, das für ihn reserviert war, schon an einen anderen Hotelgast gleichen Namens vergeben war. Das Hotel war ausgebucht, und der Namensvetter ohne Reservierung hatte seine Chance erkannt oder einfach Glück gehabt.

Bevor wir uns Gedanken darüber machen mussten, wie er beziehungsweise ggf. wir den Rest der Nacht verbringen würden, entschuldigte sich der Hotelmitarbeiter aber schon und bot ihm an, stattdessen eine Suite zu beziehen. Und zwar die, in der Vladimir Putin bei seinem letzten Staatsbesuch (dann doch nicht) genächtigt hat. Zum Preis des gebuchten Einzelzimmers, versteht sich. Und ich könnte ja dann die Suite gleich darunter haben. Die hätte den gleichen Schnitt, aber eben eine um ein Stockwerk schlechtere Ausicht auf die Stadt.

Wir mussten nicht lange überlegen, sagten begeistert zu und bezogen unsere Suiten. Ich habe weder davor noch danach einen so großen Fernseher gesehen und seither auch nie wieder ein Hotelzimmer bewohnt, das seinen eigenen Konfernzraum hat und Hotelgäste-Gäste-Bäder. Ich musste an wilde Hotelparties denken.

Aber dafür war ich zur falschen Zeit zum falschen Anlass im falschen Land. So wirkte die Suite um vier Uhr morgens einfach nur riesig und leer und gar nicht geeignet, sich auch nur annähernd wohlzufühlen.

Gerade eben war ich wieder in dem Hotel. In einem ganz normalen Einzelzimmer. Das hat besser gepasst und war passender. Es hatte die Nummer 1337.

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