Montag, 28. Juli 2008
Daily business
wolfgang.gawlik, 22:51h
House, M.D., und da darf ich mal die Wikipedia zitieren, ist eine US-amerikanische Fernsehserie über den Arzt Dr. Gregory House, [...] der ein besonderes Wissen und Gespür für die Diagnose außergewöhnlicher Krankheitsbilder hat. Das ist Stoff für spannende Stories, das hat Sexappeal, das ist fernsehtauglich.
Das Setting geht meistens so: Ein oder mehrere Patienten haben mehr oder weniger widersprüchliche Krankheitssymptome, und nachdem alle mehr oder weniger teuren Apparate im Krankenhaus nicht wirklich bei der Diagnose geholfen haben, kommt Dr. House darauf, dass die Tatsache, dass das Nachbarskind vor zehn Jahren Klavierstunden hatte, der Schlüssel zur Lösung ist. Er verschreibt Aspirin oder sonst ein Mittel, und der Patient ist geheilt - manchmal stirbt er aber auch trotzdem.
Die Studien, die ich in meiner Arbeit anfertige, untersuchen dynamische Vorgänge in Energieversorgungsnetzen. Dafür verwenden wir spezielle Software, mit der wir diese Vorgänge nachbilden oder vorausberechnen können. Die Anwendung der Programme ist gar nicht so schwer - viel schwieriger ist es, die entsprechenden Eingabedaten zu beschaffen oder abzuschätzen und die Ergebnisse zu interpretieren. Einfach nur was ausrechnen kann jeder. Beurteilen, ob das Ergebnis plausibel ist und welche Schlüsse daraus gezogen werden müssen, erfordert Erfahrung und fundierte Kenntnisse.
Letzthins waren die Ergebnisse unschlüssig - eben einfach nicht das, was wir erwartet hätten, mit einem Touch von "technisch unmöglich". Die Gründe dafür können vielfältig sein: Falsche Eingabedaten, falsche Modellierung, falsche Bedienung des Programmes, falsche Interpretation der Ergebnisse. Und wenn man jemanden fragt, der mit einem der Schritte zu tun hatte, dann ist natürlich immer jemand anders schuld, falls überhaupt ein Fehler aufgetreten ist und man nicht ein bisher unbekanntes dynamisches Phänomen entdeckt hat.
Die Lösung des Rätels hat uns einige Zeit gekostet, viele Nerven und war doch irgendwie spannend - vor allem, wenn man am Ende etwas herausfindet, was alle seltsamen und mehr oder weniger widersprüchlichen Vorgänge erklärt und alle weiterbringt. Nur leider muss man da wohl dabeigewesen sein. Stoff für ein Drehbuch wird das wohl nicht abgeben. Es sei denn, man grenzt den Zuschauerkreis etwas enger ein.
Aber jetzt muss ich erst mal wieder House gucken, meinen Helden ohne Ingenieurs-Diplom.
Das Setting geht meistens so: Ein oder mehrere Patienten haben mehr oder weniger widersprüchliche Krankheitssymptome, und nachdem alle mehr oder weniger teuren Apparate im Krankenhaus nicht wirklich bei der Diagnose geholfen haben, kommt Dr. House darauf, dass die Tatsache, dass das Nachbarskind vor zehn Jahren Klavierstunden hatte, der Schlüssel zur Lösung ist. Er verschreibt Aspirin oder sonst ein Mittel, und der Patient ist geheilt - manchmal stirbt er aber auch trotzdem.
Die Studien, die ich in meiner Arbeit anfertige, untersuchen dynamische Vorgänge in Energieversorgungsnetzen. Dafür verwenden wir spezielle Software, mit der wir diese Vorgänge nachbilden oder vorausberechnen können. Die Anwendung der Programme ist gar nicht so schwer - viel schwieriger ist es, die entsprechenden Eingabedaten zu beschaffen oder abzuschätzen und die Ergebnisse zu interpretieren. Einfach nur was ausrechnen kann jeder. Beurteilen, ob das Ergebnis plausibel ist und welche Schlüsse daraus gezogen werden müssen, erfordert Erfahrung und fundierte Kenntnisse.
Letzthins waren die Ergebnisse unschlüssig - eben einfach nicht das, was wir erwartet hätten, mit einem Touch von "technisch unmöglich". Die Gründe dafür können vielfältig sein: Falsche Eingabedaten, falsche Modellierung, falsche Bedienung des Programmes, falsche Interpretation der Ergebnisse. Und wenn man jemanden fragt, der mit einem der Schritte zu tun hatte, dann ist natürlich immer jemand anders schuld, falls überhaupt ein Fehler aufgetreten ist und man nicht ein bisher unbekanntes dynamisches Phänomen entdeckt hat.
Die Lösung des Rätels hat uns einige Zeit gekostet, viele Nerven und war doch irgendwie spannend - vor allem, wenn man am Ende etwas herausfindet, was alle seltsamen und mehr oder weniger widersprüchlichen Vorgänge erklärt und alle weiterbringt. Nur leider muss man da wohl dabeigewesen sein. Stoff für ein Drehbuch wird das wohl nicht abgeben. Es sei denn, man grenzt den Zuschauerkreis etwas enger ein.
Aber jetzt muss ich erst mal wieder House gucken, meinen Helden ohne Ingenieurs-Diplom.
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